29.05.2023

Welche Zahlungsarten einbinden

Auf dem Weg zur Kasse steht für den Shopkunden noch die Wahl der Zahlungsart. Und diese will sorgfältig gewählt sein. Durch Erfahrungen, Presse und Verbraucherschutz




Bitte zahlen!

Zahlungsarten im Onlineshop

Auf dem Weg zur Kasse steht für den Shopkunden noch die Wahl der Zahlungsart. Und diese will sorgfältig gewählt sein. Durch Erfahrungen, Presse und Verbraucherschutz sind Shopkunden inzwischen sehr vorsichtig, was das Vertrauen in Onlineshops angeht und setzen selten auf Vorkasse, da diese Zahlungsart aus Kundensicht unvorteilhaft sein kann.

1. Welche Zahlungsarten liebt der Kunde?

Natürlich sollte die gewählte Zahlungsart frei von Kosten und Gebühren sein, daneben sind die Sicherheit (technische und vertragliche) und bequeme Bedienbarkeit sehr wichtig.

Beliebt sind:

  1. Zahlung auf Rechnung
  2. PayPal
  3. Amazon Payment
  4. Sofortüberweisung
  5. Kreditkarte
  6. Lastschrift
  7. Ratenkauf
  8. Nachnahme

2. Welche Zahlungsarten liebt der Shopbetreiber?

Beim Shopbetreiber spielen Konditionen der Zahlungsart, Einfachheit der Einbindung und Zahlungssicherheit eine Rolle.

Die beliebtesten und verbreitetsten Zahlungsarten bei Onlineshops:

  1. Vorkasse
  2. PayPal
  3. Zahlung auf Rechnung
  4. Nachnahme
  5. Kreditkarte
  6. Sofortüberweisung
  7. Lastschrift

3. Faktoren bei der Wahl der Bezahlmethoden

Neben den Vorlieben der Shopkunden sind für Shopbetreiber natürlich in erster Linie die Aspekte des Zahlungsausfalls und die Abwicklungskosten wichtig.

Bietet man für seine Kunden keine passende Zahlungsart an, so steigen die Abbruchraten beim Kaufprozess rapide an. So ist es nicht ratsam nur Zahlungsarten anzubieten, bei denen Kosten und Zahlungsausfall minimal sind (z.B. Vorkasse).

4. Welche Möglichkeiten gibt es?

Shopbetreiber können Ihre Bezahlmethoden z.B. an Dritte auslagern, bzw. deren Dieneste in Anspruch nehmen. Dabei kann man grundsätzlich zwischen Acquirer (Zahlungsabwickler) und Payment-Service-Provider (PSP) unterscheiden.

Acquirer stellen die technischen Möglichkeiten zur Zahlungsabwicklung bereit (z.B. für Kreditkartenzahlung) zur Verfügung, PSP übernehmen hingegen den kompletten Prozess, bieten die technsiche Anbindung an und vereinen meist mehrere Zahlungsarten unter einem Dach. Oft bieten diese auch die Vertragsabwicklung mit den Acquirern an, um den bürokratischen Ablauf zu vereinfachen.

Neben der Zahlungsabwicklung besteht noch das Problem des Zahlungsrisikos.

Vor allem bei Zahlung auf Rechnung übernimmt der Shopbetreiber das komplette Risiko des Zahlungsausfalls. PSP haben hier ebenfalls Leistungen im Angebot, die vom Forderungsmanagement (Abwicklung des Mahnwesens) bis hin zum Factoring (Komplette Abtretung der Forderung an den PSP – dieser “treibt” dann alle offenen Rechnungen ein).

5. Auswahl der Zahlungsarten – Kriterien

  • Ist eine Schnittstelle zum vorhandenen Shopsystem vorhanden oder ist diese auf Wunsch schnell und bezahlbar realisierbar?
  • Unterstützt der Anbieter die bevorzugten Zahlungsweisen der Zielgruppe?
  • Soll der Zahlungsanbieter möglichst nicht in Erscheinung treten und der Kunde den Eindruck gewinnen, dass „direkt beim Händler“ bezahlt wird? Dann sollten Shop-Betreiber nach einer White-Label-Lösung Ausschau halten.
  • Kann das Risikomanagement individuell angepasst werden, zum Beispiel wenn die Anzahl der Kaufabbrüche nach Einführung eines Risikomanagements ansteigt? Schließlich bringt es nichts, wenn 30 Prozent der Kunden abspringen, weil plötzlich nur noch Vorkasse und Kreditkarte als Zahlungsmethode zur Verfügung stehen.
  • Wie steht es mit einmaligen Implementierungskosten, den monatlichen Kosten und den Transaktionsgebühren? Bei Kreditkarten ist auch die Frage nach dem Disagio, also der Service-Gebühr des Kartenherausgebers, entscheidend.
  • Wie sieht es mit der Wirtschaftlichkeit in Anbetracht der Warenkorbhöhe aus? Bei einer Marge von 2,5 Prozent verbietet sich ein Disagio von 3,5 Prozent quasi von selbst.

Quelle: T3N – Jochen G. Weber

6. Einzelne Bezahlmethoden – Vorteile und Nachteile

Vorkasse

Vorteile:

  • Simple technische Anbindung
  • Kein Zahlungsausfallrisiko
  • Keine Transaktionskosten (außer Verwaltungsaufwand)

Nachteile:

  • Sehr unbeliebt beim Kunden
  • Unstrukturierte Abwicklung (Manueller Zahlungseingang)
  • Wird immer weniger genutzt

Nachnahme

Vorteile:

  • Geringes Zahlungsausfallrisiko

Nachteile:

  • Teuer für den Kunden
  • Riskant für Kunden
  • Wird immer weniger genutzt

Rechnung

Vorteile:

  • Sehr beliebt beim Kunden
  • Einfache Abwicklung für Kunden
  • Geringe Transaktionskosten (ohne PSP)

Nachteile:

  • Hohes Zahlungsausfallrisiko

Anbieter wie Klarna oder PayPal können hier das Zahlungsrisiko übernehmen.

Lastschrift

Vorteile:

  • Beliebt beim Kunden
  • Einfache Abwicklung für Kunden
  • Geringe Transaktionskosten (ohne PSP)

Nachteile:

  • Technische Anbindung kann komplex sein (Sicherheit)
  • Technische Abwicklung (Bank, Software, VerwaltunG) kann komplex werden (ins. SEPA)

Anbieter wie Saferpay oder Ogone können hier die Abwicklung und das Risiko übernehmen

Kreditkarte

Vorteile:

  • International sehr beliebt
  • Einfache Abwicklung für Kunden
  • Einfache Abwicklung für Shopbetreiber (mittels PSP)
  • Wird immer beliebter

Nachteile:

  • Technische Anbindung kann komplex sein (Sicherheit)
  • Transaktionskosten fallen an

Anbieter wie Payone (PSP) kann hier eine einfache Anbindung ermöglichen

Sofortüberweisung

Vorteile:

  • Einfache Abwicklung für Kunden
  • Einfache Abwicklung für Shopbetreiber (mittels Anbindung oder PSP)
  • Kein Account für Kunden nötig (Bankverbindung reicht)

Nachteile:

  • Transaktionskosten fallen an

Beliebte Anbieter sind Sofortüberweisung (gehört nun zu Klarna) und Giropay (Sparkassen)

Neue Zahlungsarten

Vorteile:

  • Einfache Abwicklung für Kunden
  • Einfache Abwicklung für Shopbetreiber
  • Immer beliebter bei Kunden

Nachteile:

  • Transaktionskosten fallen an

Paypal, ClickandBuy, Amazon Payment, Google Wallet sind Beispiel von sog. Digital Wallets, also Accounts, die der Shopkunde eröffnet und mittels diesem Account dann bezahlt. Der Anbieter bürgt dann meist für die korrekte Zahlung und bietet hohe Sicherheit.

Auch Barzahlen ist inzwischen mittels eines Anbieters möglich: www.barzahlen.de.

Ideal aus unserer Sicht: Eine gute Mischung

Empfehlenswert ist es eine gute Mischung anzubieten. Am besten neben Vorkasse immer auch PayPalSofortüberweisung und Kreditkarte, damit haben Sie die verbreitetsten Zahlungarten an Board. Falls möglich sollte auch die Zahlung auf Rechnung angeboten werden, das Risiko dann aber mittels eines PSP wie PAYONE auslagern.

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